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Was ist ein Roman?

Der Begriff “Roman” stammte aus dem 12.Jhd. (Frankreich). Er ist ein umfangreicher, in Prosa geschriebener Text in dem die über das fiktionale Schicksal  einer Gemeinschaft mit weitgehender Schilderung ihrer Umwelt berichtet wird.
Im 12. Jhd. verstand man unter Roman alles in romanischer Sprache Geschriebene. Das war damals die Volkssprache (Lingua romana). Dann kam im 13. Jhd. die Erzählung in Vers und Prosa hinzu. Und gegen Ende des 13. Jahrhunderts fand der Begriff Roman ausschließlich für Prosaliteratur Verwendung. Der Roman bekam erst zu Beginn der Neuzeit eine eigenständige Bedeutung. Aber seit seine Akzeptanz als „hohe“ Literatur im 18. Jhd. an Bedeutung zunahm, entwickelte er bis heute eine gewaltige Vielfalt des Erscheinungsbildes. Mit dem Beginn der industriellen Buchproduktion um 1800 verbreitete er sich als „gewöhnliches Lesefutter“. In Deutschland existiert das Wort Roman in der heutigen Bedeutung erst seit dem 17. Jhd. Ein Roman ist so geschrieben, dass sich der Leser sich häufig im Mittelpunkt des Geschehens befindet
Der Roman  zeigt die Welt eines Schicksals, einer Person. „Der Roman stellt also einen Menschen in den Mittelpunkt des Geschehens, der durch Vererbung, Jugendeindrücken und Milieu bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten erworben hat“. Das geschieht meist, indem der Dichter selbst diese Tragik erfährt und gestaltet. Dadurch wird sein Roman zum Ausdruck seiner eigenen Persönlichkeit, mehr oder weniger ein Selbstbekenntnis.
Der Roman ist nach heutigen Verhältnis ein erzählender, in Vergleich zu Kurzgeschichten und Novelle  umfangreicher Prosatext. Neben Epos (Epos = größeres episches Gedicht, erzählende Verdichtung, Heldengedicht) und Sage, stellt der Roman eine Großform der Epik (Epik = erzählende  Dichtkunst) dar. Es gibt verschiedene Wirkungsabsichten im Roman, z.B. lehrreich, unterhaltend, satirisch, idealistisch, empfindsam, realistisch etc. Darstellungsmöglichkeiten sind z.B. Briefroman, Tagebuchroman, Ich-Roman, personaler Roman etc. Sowie nach inhaltlichen Aspekten bestimmt z.B. Bildungsroman, Abenteuerroman, Ritterroman, Kriegsroman, Liebesroman, Familienroman, Reiseroman, historischer Roman, philosophischer Roman usw.
Romane können auch nach den drei Erzählperspektiven eingeteilt werden (s.u.).Wegen der vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten, lässt sich kein Roman genau präzise einordnen
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Formen des Romans

Der Roman ist die offenste Form der Darstellung, er kann vom Bericht über die Autobiographie bis zum dramatischen Dialog reichen, er vermag Elemente der Lyrik und Tragik einzunehmen.

Es gibt die unterschiedlichsten Einteilungsmöglichkeiten des Romans. Zum Beispiel:

Der Geheimnisroman tritt vorwiegend als Liebesroman in Erscheinung. Er ist gekennzeichnet durch eine feste Geschlossenheit. Häufig gehören auch die historischen Romane dazu.

Der Figurenroman hat im Unterschied zum Geheimnisroman, wo gewöhnlich zwei Figuren dominieren, nur eine Hauptfigur. Daher gehören zu ihm der Entwicklungs- und Bildungsroman sowie der autobiographische Roman. 

Der Raum-Roman umfasst mehrere Episoden und stellt die vielfältige, offene Welt dar. Sein Kennzeichen ist die Mosaikhefte, die Fülle der Schauplätze und auftretenden Figuren, was allerdings die Gefahr, kein Ende zu finden, in sich bringt. Die rasche Abfolge und fehlende Kausalität der Geschehnisse sind für ihn typisch.
 

Eine andere Möglichkeiten der Unterscheidung bietet die Erzählsituation des Romans.

Bei der Ich-Erzählung wirkt der Erzähler selbst als Figur in der dargestellte Welt. Er hat, das Geschehen erlebt, miterlebt, beobachtet oder unmittelbar von eigentlichen Akteuren des Geschehens in Erfahrung gebracht. In der Regel wird der Akzent zwischen Erzähler und Erzähltem ungleich verteilt. Klassische Gestalter dieser Erzählsituation sind die Vertreter des Schelmenromans und des Bildungsromans.

Die personale Erzählsituation ist dadurch gekennzeichnet, dass das Geschehen aus der Sicht einer beteiligten Person geschildert wird. Der Leser erhält die Illusion, er befände sich selbst auf dem Schauplatz des Geschehens. Nicht die berichtende, sondern die szenische Darstellung ist die dem personalen Roman entscheidende Grundform.

In der auktorialen Erzählsituation steht über dem Geschehen ein allwissender Erzähler, der den Handlungszusammenhang herstellt und erläutert, an dem er selbst nicht als Figur beteiligt ist. So weiß er auch die geheimsten Gedanken einer jeden Romanperson.
 

Thematisch gesehen lässt sich der Roman außerdem noch wie folgt untergliedern: In den Abenteuerroman, Entwicklungsroman, Bildungsroman, Zeitroman usw..