6.4 Übungen zum Konjunktiv Der Wirklichkeitsform des Verbs
(Indikativ) stehen zwei Möglichkeitsformen (Konjunktiv I und II) gegenüber. Beispiele: Der Vater weiß, dass Paul in der Schule ist. (Indikativ) Der Vater behauptet, dass Paul in der Schule sei. (Konjunktiv I) Der Vater glaubt, dass Paul in der Schule wäre. (Konjunktiv II)
Arbeitsanleitungen: - Erläutern Sie die unterschiedlichen Aussagen.
- Geben Sie sich Rechenschaft darüber, welche Möglichkeiten die Aussage im Konjunktiv II offen
lässt.
Der Konjunktiv II wird eingesetzt, wenn etwas nur gedacht oder gewünscht wird, ohne dass es in Erfüllung geht: Nachdem der Unfall geschehen war, wünschte sich der Autofahrer: Wäre ich doch langsamer gefahren! Hätte ich doch nicht in der Kurve überholt! Könnte ich den Unfall nur ungeschehen
machen! Der Konjunktiv I wird u.a. eingesetzt, um Aussagen anderer sinngemäß wiederzugeben (z.B. bei strukturierenden Inhaltsangaben!). Arbeitsanleitungen: - Bestimmen Sie, in welcher Aussageweise der folgende Text geschrieben ist:
Paul ist ein Sorgenkind. Er sieht blass aus, er hat keinen Appetit, ist körperlich zart, erkältet sich leicht, geht ungern zur Schule, lernt nicht gern, schreibt schlecht, kann nicht rechnen, ist unaufmerksam, bringt schlechte Zeugnisse nach Hause, bleibt sitzen, ... - Verwandeln Sie den voraufgehenden Text in folgender Weise:
Jemand sagt, Paul sehe blass aus, er habe keinen Appetit, ... - Verwandeln Sie auch so:
Die Eltern wünschen: Sähe Paul doch besser aus! Hätte er doch einen besseren Appetit! ... - Vergleichen Sie die beiden Texte miteinander. Welche Konjunktivform wurde im ersten (im zweiten) Text verwendet? Warum steht hinter den einzelnen Sätzen des zweiten Textes jeweils ein Ausrufezeichen? 1)
1) vgl. Blomenkemper / Ehlen: Deutsch für weiterführende
berufsbildende Schulen, Köln-Porz 1982, S. 199 |