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Lesen - eine aktive Auseinandersetzung zwischen Leser und Text

Für die folgende Arbeit müssen Sie Teams bilden!

Aufgabe:

  1. Überlegen Sie in gemeinsam in der Gruppe:
     
  2. Welche Bedeutung hat für Handke die Literatur?
     
  3. Vergleichen Sie Handkes Aussagen mit denen von Lichtenberg.
     
  4. Überprüfen Sie das Leseverhalten in Ihrer Gruppe und halten Sie die Ergebnisse in geeigneter Weise fest:  z. B.
    1. Wird gelesen?
    2. Was wird gelesen?
    3. Wie häufig wird gelesen?
    4. Welche Bedeutung hat das Lesen privat / beruflich?
    5.   . . .

Lassen Sie sich beraten!

 

 

Literatur

 

PETER  HANDKE

Literatur ist für mich lange Zeit das Mittel gewesen, über mich selber, wenn nicht klar, so doch klarer zu werden. Sie hat mir geholfen zu erkennen, dass ich da war, dass ich auf der Welt war. Ich war zwar schon zu Selbstbewusstsein gekommen, bevor ich mich mit der Literatur beschäftigte, aber erst die Literatur zeigte. mir, dass dieses Selbstbewusstsein kein Einzelfall, kein Fall, keine Krankheit war. ... Erst die Literatur erzeugte mein Bewusstsein von diesem Selbstbewusstsein, sie klärte mich auf, indem sie zeigte, dass ich kein Einzelfall war, dass es andern ähnlich erging. Das stupide System der Erziehung, das wie auf jeden von den Beauftragten der jeweiligen Obrigkeit auch auf mich angewendet wurde, konnte mir nicht mehr so viel anhaben. So bin ich eigentlich nie von den offiziellen Erziehern erzogen worden, sondern habe mich von der Literatur verändern lassen. Von ihr bin ich durchschaut worden, von ihr habe ich mich ertappt gefühlt, von ihr sind mir Sachverhalte gezeigt worden, deren ich nicht bewusst war oder nur in unbedachter Weise bewusst war. Die Wirklichkeit der Literatur hat mich aufmerksam und kritisch für die wirkliche Wirklichkeit gemacht. Sie hat mich aufgeklärt über mich selber und über das, was um mich vorging.

 

GEORG  CHRISTOPH  LICHTENBERG

Eine Regel beim Lesen ist, die Absicht des Verfassers und den Hauptgedanken auf wenig Worte zu bringen und sich unter dieser Gestalt eigen zu machen. Wer es liest, ist beschäftigt und gewinnt. Es gibt eine Art von Lektüre, wobei der Geist gar nichts gewinnt und viel mehr verliert. Es ist das Lesen ohne Vergleichung mit seinem eigenen Vorrat und ohne Vereinigung mit seinem Meinungssystem.

 

Notizen: