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Die Facharbeit

Eine kurze Übersicht
Reinhard Dedecek

 

   Inhaltsangabe

1. Grundlagen der Facharbeit

2. Das Konzept
    2.1 Die Stoffsammlung
    2.2 Die Gliederung
    2.3 Die Einleitung und der Schluss

3. Der Hauptteil

4. Übungen
    4.1 Die Technik des Zitierens
    4.2 Der Konjunktiv
    4.3 Die Quellenangabe
    4.4 Das Literatur- oder Quellenverzeichnis

5. Formale Hinweise, Grundlagen, Termin

6. Anhang 
    A) Die Titelseite
    B) Bewertungsgrundlagen

7. Literaturverzeichnis

 

1. Grundlagen der Facharbeit
In dieser Facharbeit vermitteln Sie Kenntnisse aus einem technischen Bereich, mit denen Sie einen Sachverhalt erklären und veranschaulichen. Dabei verarbeiten Sie das Wissen anderer. Deshalb müssen Sie immer klar zu erkennen geben, wann Sie objektiv festgestellte Tatsachen, persönliche Meinungen oder Vermutungen wiedergeben. Die Facharbeit zeichnet sich deshalb vor allem dadurch aus, dass unter anderem ganz exakt zwischen fremden und eigenen Gedanken unterschieden wird. Aus diesem Grund muss die Technik des Zitierens sicher beherrscht werden, damit diese Trennung klar durchgeführt werden kann. Auch jede Quelle muss kenntlich gemacht werden, selbst wenn sie nicht direkt als Zitat verwendet wird.
In der Regel könne Sie voraussetzen, dass der Adressat selbst über einige Fachkenntnisse verfügt. Deshalb müssen Sie allgemein bekannte Sachverhalte und Fachbegriffe nicht erläutern.
Zur Veranschaulichung Ihrer Ausführungen sollten Sie Diagramme, Statistiken, Abbildungen, Grafiken etc. entweder in den Text einbauen oder als Anhang hinzufügen.
Die eigene Leistung besteht darin, die gesammelten Fakten unter dem Gesichtspunkt der Themenstellung zuordnen und Schlussfolgerungen zu ziehen, die neue Zusammenhänge verdeutlichen.
Die Verwendung von Zeitungsartikeln, manchmal auch von populärwissenschaftlichen Büchern, stellt ein spezielles Problem dar. Häufig sind solche Texte nicht wertneutral geschrieben, einige sogar stark polemisch.  Das müssen Sie erkennen und berücksichtigen, denn der Schreibstil Ihrer Arbeit ist immer sachlich!
Die typische Äußerung: „Ich habe mir alles angelesen, eigentlich müsste ich alles zitieren“, dürfte nun nicht mehr vorkommen.

 

2. Das Konzept
Wenn Sie eine Facharbeit oder gar eine wissenschaftliche Arbeit abfassen, müssen Sie allgemein anerkannte Formalien beachten. Die Gliederung solcher Arbeiten erfolgt nach einem bestimmten Schema:

  • Titelblatt
  • Inhaltsangabe (Gliederung) evtl. Vorwort
  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Schlussteil
  • evtl. Anhang
  • Literatur- oder Quellenverzeichnis

2.1 Die Stoffsammlung
Am Anfang müssen Sie die Tiefe des Themas ausloten. Eine Möglichkeit besteht darin, alles stichpunktartig aufzuschreiben auf, was Ihnen zu diesem Thema einfällt. Versuchen Sie dabei gleich, die sich herauskristallisierenden Themenschwerpunkte geordnet aufzuschreiben. Diese - auch nachträglich durchführbare - Strukturierung dient schon als Grundlage der Gliederung und ist Quelle für den Schlagwortkatalog in der Bibliothek.

Beispiel:
Thema: Sind neue Technologien und ihre Auswirkungen immer ein Fortschritt oder bedeuten sie zugleich eine Gefahr für die Menschheit?

Die wesentlichen Inhalte wurden unterstrichen, damit kein Aspekt vergessen wird!
Möglicher Beginn einer noch ungeordneten Stoffsammlung:
 Atomkraft Computerviren
 Sonnenenergie Computerspiele
 Windräder Luftverschmutzung
 Kommunikationstechniken Straßenverkehr
 Satellitenprogramme
 Mailboxen ...

Die Stoffsammlung müssen Sie nach Sie nach „Fortschritt“ und „Gefahr“ ordnen. Das Thema ist so umfangreich, dass für die Facharbeit eine Auswahl erfolgen muss. Eine weitere Hilfe können Sie

 a) durch sprachliche Untersuchung gewinnen

    z.B. Wortbedeutung, sprachliche Herkunft,
    Wortverbindungen, Redensarten,
    verwandte Begriffe (Wortfelder), gegensätzliche Begriffe,
    Zitate und Sprichwörter

 b) durch Hinterfragen erhalten

    z.B. Was heißt ...?
           Wie wirkt ...?
           Welche Folge ...? ?1)

Aufgaben, die eine eng begrenzte Themenstellung haben, erfordern eine etwas andere Arbeitsweise.

Z. B. Thema: ,,Löten"
Der erste Schritt liegt darin, die Tiefe des Themas auszuloten. Auch hier sind Fragestellungen möglich:

  • Welche Arten des Lötens gibt es?
  • Welche Materialien werden verwendet?
  • Welche Arbeitsmethoden gibt es ?    usw.

Möglicherweise finden Sie alle Inhalte der Thematik übersichtlich im Fachbuch, das Sie im Unterricht verwenden. Überprüfen Sie kritisch, ob diese Informationen ausreichend sind oder ob spezielle Fachbücher oder -zeitschriften für weiterführende Antworten erforderlich sind. Bedenken Sie, dass Schulbücher selten den neuesten Stand darstellen.
Eine so enge Aufgabenstellung ist nicht sinnvoll, da eine eigenständige Leistung nur sehr schwer möglich ist. Es muss immer eine Ergänzung - Erweiterung oder Einengung - des Themas erfolgen! (siehe auch Kap. 1, Grundlagen der Facharbeit)

 

2.2 Die Gliederung
Bei der Erstellung der Gliederung des Inhaltsverzeichnisses haben Sie zwei Möglichkeiten, die Dezimalklassifikation und die gemischte Klassifikation.

Beispiele:

 1.
 1.1
 1.2
 1. 2.1
 1. 2.2
 1. 3
 2.
 ....

Bemerkung:
Der Vorteil liegt in einer sehr tiefen Untergliederung, ohne dass die Übersicht verloren geht.

Inhaltsverzeichnis mit arabischen Ziffern:
Inhaltsverzeichnis mit Ordnungszahlen und - buchstaben:

 I. ...
 II. ...
 1. ....
 a) ...
 b) ...
 2. ...
 III. ...

Bemerkung:
Die Abfolge von Buchstabe und Zahl ist nicht zwingend vorgeschrieben. Bei tiefer Verschachtelung wird die Gliederung unübersichtlich.

Bei der Gliederung müssen Sie folgende Punkte berücksichtigen:
Aus dem Ziffernsystem muss schon optisch eine Wertigkeit erkennbar sein: Kapitel und Unterpunkte mit Stufung (siehe obige Beispiele). Die Kapitel müssen entweder alle Untergliederungspunkte haben, oder Sie sollten generell darauf verzichten. Bedenken Sie, dass immer mindestens zwei Untergliederungspunkte vorhanden erforderlich sind, sonst wäre eine Unterteilung überflüssig.
Die Gliederungspunkte müssen eine einheitliche Formulierung aufweisen, entweder nur Fragesätze (nicht empfehlenswert), nur Aussagesätze (evtl. zu lang) oder nur Überschriften (vorteilhaft).
Mit der Gliederung dürfen Sie dem Leser nicht zu viel versprechen - zu einem Gliederungspunkt können Sie nicht nur zwei, drei Sätze schreiben!
Eine gut strukturierte Gliederung, die sich durch einen logischen Aufbau auszeichnet, ermöglicht eine sichere und vor allem schnelle Orientierung.
Die Überschriften und Formulierungen im Inhaltsverzeichnis müssen in der Arbeit vollständig und unverändert übernommen werden. Es genügt nicht, nur die Ziffernbezeichnungen zu verwenden.
Beachten Sie, dass die Inhaltsangabe die Visitenkarte einer Facharbeit darstellt!

2.3 Die Einleitung und der Schluss
Die Einleitung darf nichts vom Hauptteil vorwegnehmen, auch keine Ergebnisse andeuten.
Die Stoffsammlung stellt die Grundlage für die Einleitung dar, da hier der Kerngedanke der Themenstellung vorhanden ist.
Mit der Einleitung sollten Sie auf geeignete Weise, z.B. fesselnd, originell, überraschend auf das Thema eingehen. Sie können auch eine Behauptung aufstellen (Frageform wählen!), die Sie am Schluss noch einmal aufgreifen. Weiterhin können Sie eine zu umfangreiche Thematik eingrenzen und so zeigen, dass Sie keinen Aspekt vergessen, sondern lediglich einen Schwerpunkt gesetzt haben.

Für die Formulierung der Einleitung gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Man kann ausgehen

  1. von einer bekannten Tatsache
  2. von einer überraschenden Erkenntnis
  3. von einem aktuellen Anlass (Tageszeitung)
  4. von einem extremen Beispiel
  5. von einem Gegensatz
  6. von einer Definition des zentralen Themenbegriffs
  7. von dem geschichtlichen Hintergrund
  8. von einem Zitat, einem Sprichwort, einer Redensart
  9. von der gegensätzlichen Beurteilung eines Sachverhaltes in Gegenwart und Vergangenheit
  10. von einem eigenen Erlebnis
  11. von eine Abgrenzung / Eingrenzung der Themenstellung
  12. . . .

Das Ziel des Schlusses liegt darin, einer Arbeit ein abgerundetes Ende zu geben.
Der Schluss muss vom Umfang her der Arbeit angemessen sein. Einer fünfseitigen Arbeit kann kein Schluss mit einer Seite Länge folgen. Er darf keine weiteren Auseinandersetzungen mit der Thematik enthalten, da er eine Schlussmarkierung ist.

Möglichkeiten für den Schluss:

  • Kurzes Resümee der Arbeit
  • Zusammenfassung der Argumentation
  • Verweis auf die Zukunft, Entwicklungsmöglichkeiten
  • Das stichhaltige Zitat eines Fachmannes verwenden.

 

3. Der Hauptteil
Im Hauptteil müssen Sie alle vorher benannten formalen und inhaltlichen Elemente berücksichtigen. Wesentlich ist der Umgang mit Argumenten. Das Argument ist eine Begründung, die eine Behauptung (These) stützen soll.
Mit Hilfe von Argumenten werden Behauptungen und Forderungen einleuchtend begründet. In einer Argumentation werden Argumente in einer kausalen Kette zu einem zwingenden Schluss geführt. Halten Sie den logischen Aufbau Ihrer Gliederung auch innerhalb der Kapitel ein. Erläutern Sie auf angemessene Art Fachbegriffe, führen Sie sinnvolle Beispiele auf, die den Sachzusammenhang verdeutlichen und verwenden Sie ein sachliche Sprache.
Eine korrekte Rechtschreibung und Grammatik als auch eine einwandfreie sprachliche Formulierung sind selbstverständlich.

 

4. Übungen
4.1 Die Technik des Zitierens
Achtermann / Ehlen haben die Technik des Zitierens in ihrem Buch „Deutsch, Sek. II”, Stam-Verlag, Köln-Porz, übersichtlich dargestellt:
„Zitieren heißt, den geschriebenen oder gesprochenen Text eines anderen wörtlich zu übernehmen. Das Zitat dient als Ergänzung oder Begründung eigener Aussagen oder als Ausgangspunkt, um sich mit der Meinung eines anderen auseinanderzusetzen.

Neben dem wörtlichen Zitat ist es möglich, auch sinngemäß zu zitieren. In beiden Fällen dürfen Zitate weder sinnentstellend noch aus dem gedanklichen Zusammenhang gerissen wiedergegeben werden. Unkorrekt wiedergegebene Zitate bergen in sich die Gefahr der gewollten oder ungewollten Manipulation.

Übungen dazu finden Sie in der ausführlichen Darstellung!

4.2 Der Konjunktiv
Immer wenn Sie die Aussagen anderer Personen nicht wörtlich in Ihrer Arbeit zitieren, müssen Sie, um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen, den Konjunktiv I verwenden. Damit distanzieren Sie sich von einer fremden Meinung und können beliebig Ihre Ansicht darstellen.

Übungen dazu finden Sie in der ausführlichen Darstellung!

4.3 Die Quellenangabe
Schauen Sie sich die Beispiele in der
ausführlichen Darstellung an!

.......................................................................................................................................

4.4 Das Literatur- oder Quellenverzeichnis
Am Ende einer Facharbeit werden alle verwerteten Quellen, egal ob sie für Zitate eingesetzt wurden oder nicht, alphabetisch geordnet aufgeführt. Mit Hilfe des Verzeichnisses wird nachgewiesen, wie viel Mühe für diese Arbeit aufgewendet wurde.

Im folgenden ist als Beispiel ein Auszug aus einem Quellenverzeichnis von einer Arbeit über die römische Bauwerke:

Marks / Tingay:                  Die Römer, Geschichte - Alltag - Kultur
Chrisp, Peter:                    Die Römer, Basel 1994
Corbishley, Mike:              Das Buch vom alten Rom, Würzburg 1990
Fritz R. Glurk, Fritz, R.:      Das alte Rom, Blindlach 1993
Corbishley, Mike:              Die Welt der Römer, Hamburg 1998
David Macanlay, David:    Eine Stadt wie Rom, München 1975
R. J. Unstead, R. J.:          Eine römische Stadt, Wien 1977
Corbishley, Mike:              Römer, München 1993

.......................................................................................................................................

5. Formale Hinweise, Grundlagen, Termin

Empfehlung:
Für die erste Übung einer Facharbeit müssen unbedingt folgende Hinweise berücksichtigt werden:

Umfang: Länge, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis, Zeichnungen, Grafiken ...
Schrift: Arial, 12 Punkt
Zeilenabstand: 1 ½ - zeilig
Seitenränder: links 3,5 cm, sonst 2,00 cm
Abgabeexemplare: 2 Stück

      Abgabetermin:                                       

Der Abgabetermin gilt für den ganzen Tag bis 24.00 Uhr.

Wird der Termin nicht eingehalten, wird die Note „ungenügend“ gegeben.

Pannen, die zum Schluss geschehen, z.B. „Tintenpatrone war leer“ ... oder Entschuldigungen wie „Ich war in der letzten Woche krank“ ..., werden nicht akzeptiert, da für die Abgabe eine längere Zeit vorgesehen ist und mit solchen Problemen gerechnet werden muss!!

 

 

6. Anhang

A) Die Titelseite

Beispiel:

Berufskolleg Ennepetal                                      Fachschule für Technik
Ennepe-Ruhr-Kreis                                             FT1.1
58256 Ennepetal                                                 2. Semester

 

FACHARBEIT

für das Fach Kommunikation

 

Ausführungen von stufenlosen Getrieben und Stufengetrieben
und deren praktischer Einsatz

 

 

 

 

Verfasser:
Kursleiter:
Bearbeitungszeit:
Abgabetermin:
Abgegeben am:

 

 

B) Bewertungsgrundlagen

Bewertung der Einzelleistung

 „Die Facharbeit“

Name:                                  ___          Klasse:                            Datum:               

Beurteilungsgrundlagen:

Inhalt:
Gliederung, Einleitung, Schluss, Anhang (Quellenverzeichnis, Materialien ...)
Darstellung des Themas - Aktualität
Beweisführung - Argumentation, Begründungen, Zitate
Verständlichkeit
Sachlichkeit
...

Ausdruck: Satzbau, Mängel in der Wortwahl, im Konjunktiv, aktiver Wortschatz . . .

Rechtschreibung (Fehlerquotient)

    0,0 - 0,5 = 1
    0,6 - 1,4 = 2
    2,7 - 4,0 = 4
    4,1 - 5,7 = 5
    5,8 - ~    = 6

Erläuterungen:

 

 

Gewichtung der Benotung: Inhalt 70%, Ausdruck 20%, Rechtschreibung 10%

 

6. Literaturverzeichnis

  • Achtermann / Ehlen: Deutsch, Sekundarstufe, Köln-Porz 1976
  • Blomenkemper / Ehlen: Deutsch für weiterführende berufsbildende Schulen,  Köln-Porz 1982
  • Böll, Heinrich: Über den Umgang mit Worten, in: Erzählungen, Hörspiele, Aufsätze, Köln 1964
  • Poenicke, Klaus: DUDEN, Die schriftliche Arbeit, 2. verbesserte Auflage, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 1989
  • Weiß / Erwert: Sprechen, Schreiben, Unterscheiden, Deutschbuch für die Sekundarstufe II,  Bad Homburg v.d.H., Berlin, Zürich 1978

 

Beispiel einer Facharbeit

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